QUEER FRAMES

Let’s reclaim the frame! Im Pride Month Juni werden Filmcasino und Filmhaus zum Ort der Auseinandersetzung mit internationaler queerer Filmkunst.

Aus Unmut über die diffamierende, oder meist gar inexistente Repräsentation queeren Lebens in Film und Fernsehen, schloss sich 1977 eine kleine Gruppe junger Menschen zusammen, die in Harvey Milks legendärem Kamera-Shop in San Francisco eine kleine Schau (vornehmlich schwuler) Super 8-Filme präsentierte. Im Nu waren alle geplanten Vorstellungen ausverkauft. Das Event sollte sich Jahr für Jahr wiederholen, vielfältiger werden, und zu Frameline, dem ältesten noch heute bestehenden Festival für queeren Film heranwachsen.

Jahrzehnte später haben LGBTIQ*-Geschichten zwar Eingang in den breiten Mainstream gefunden, doch reproduzieren viele dieser Arbeiten noch immer Klischees, Stereotypen und homonormative Moralvorstellungen. Das Projekt QUEER FRAMES, eine unabhängig kuratierte und im Filmcasino & Filmhaus präsentierte Filmreihe, hinterfragt ebensolche Muster und rückt intersektionale queere Perspektiven und Ästhetiken in den Vordergrund. Wer stellt wen auf welche Weise dar? Und mit welcher Absicht? QUEER FRAMES möchte die Arbeiten von Filmschaffenden ins Rampenlicht stellen, die Queerness als politischen, als widerständigen und solidarischen Begriff verstehen.

Die im Rahmen des Projekts präsentierte Filmauswahl bietet alternative Perspektiven und Narrative, die gesellschaftliche Empathie und Akzeptanz fördern, Vorurteile abbauen, Konventionen hinterfragen und einen Raum für Reflexion und Dialog schaffen. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf Arbeiten, die sich dem oft klassistischen US-/eurozentrischen Blick auf Queerness widersetzen. Im Rahmen von QUEER FRAMES werden Filmcasino & Filmhaus zu einem Safe Space für die queere Community, der dazu einlädt, sich in bekannten und weniger vertrauten Facetten queeren Lebens auf der großen Leinwand wiederzufinden. Im Pride Month Juni werden in kurzen Abständen gleich 8 herausragende Filme im Rahmen von QUEER FRAMES zu sehen sein. Das Projekt zielt aber auf einen längerfristigen Fortbestand ab: In regelmäßigen Intervallen soll das Filmhaus zu einem festen Ort für die Auseinandersetzung mit queerer Filmkunst werden, die kulturelle Vielfalt und Akzeptanz in Wien zelebriert.

www.queerframes.at