48 Stunden in Alençon
Kurztrip in die Normandie
Lust auf ein Reiseziel im Grünen, um fernab vom Alltag zu entspannen? Auf geht’s nach Alençon in der Normandie! Diese kleine Stadt mit 30.000 Einwohner*innen, die 2,5 Stunden von Paris entfernt liegt und als ´Site Patrimonial Remarquable´ für ihr bemerkenswertes Kulturerbe eingestuft ist, weiß zu überraschen. Was sollte man sich bei einem zweitägigen Aufenthalt in der ehemaligen Stadt der Herzöge unbedingt anschauen? Hier kommen unsere Vorschläge!
Tag 1
Vormittags: Ein Bummel über den Markt im Stadtzentrum, der donnerstags- und samstagsmorgens ein Muss für die Bewohner*innen von Alençon ist. Hier findet sich alles, was man für einen gehaltvollen Picknickkorb mit lokalen Produkten braucht: Getränke ´made in Normandie´ wie ´Poiré´, ´Cidre´ oder Bier, frisches Brot, Käse, Obst und Gemüse, Fleisch, Pasteten, Honig und vieles mehr. Vor Ort kann verkostet oder natürlich ein Mitbringsel für zuhause eingekauft werden. Der Markt befindet sich am Fuße der Basilika Notre Dame, deren Portal im Stil der Flamboyant-Gotik zu den schönsten der Normandie zählt.
Laden Sie die LEGENDR-App herunter oder holen Sie sich Ihren Stadtplan (auf Französisch, Englisch und Deutsch erhältlich) im Fremdenverkehrsamt ab, das sich im ´Maison d’Ozé´ am Place de la Magdeleine befindet, und entdecken Sie die spannende Geschichte dieser Stadt, die im Mittelalter ihren Aufschwung erlebte. Danach geht es weiter durch die ´Grande Rue´ zum Viertel Saint-Léonard, wo die ältesten Häuser von Alençon zu finden sind: Fachwerkhäuser, versteckte gepflasterte Höfe, das Schloss der Herzöge… So viele Schätze, die sich heute zwischen den Restaurants und Boutiquen des Viertels zeigen.
Mittags: Die Stadt zu Fuß zu erkunden macht hungrig! Was liegt da näher als ein Feinschmeckerstopp im „Le Bistrot“ (Gault et Millau), einem kleinen, im Stil eines Lyoner Bouchon dekorierten Restaurant, oder im „Haut Ministère„, das feine Schnitzel „à la normande“ (mit Obers-Pilzsauce) anbietet.
Nachmittags: Ein Besuch im Musée des Beaux-Arts et de la Dentelle (Museum der Schönen Künste und der Spitze) gehört auf jeden Fall zu einem Besuch in Alençon dazu: Das Museum beherbergt außergewöhnliche Sammlungen. Eine Abteilung widmet sich der Geschichte der Dentelle au ´Point d’Alençon´, d.h. dem Nähen von Spitze. Dieses weltweit einzigartige Know-how wurde in die Liste des UNESCO-Welterbe aufgenommen, und das aus gutem Grund: 15 Stunden Arbeit sind nötig, um einen einzigen Quadratzentimeter herzustellen. Sehenswert ist der 3,50 m lange Brautschleier, ein seltenes Werk, für das fast 500.000 Arbeitsstunden aufgewendet wurden.
Unbedingt besuchen sollte man das Geburtshaus der heiligen Theresa, der vielleicht bekanntesten Heiligen Frankreichs. Ihre Eltern, Louis und Zélie, sind das einzige Paar, das 2015 heiliggesprochen wurde. Das Haus der Familien ist reich an Geheimnissen und Geschichten. Es gewährt einen Einblick in die Privatsphäre dieser gewöhnlichen Familie mit ihrem außergewöhnlichen Schicksal.
Abends: Nach einem langen Tag machen Sie es sich in einem Hotel im Stadtzentrum (Ibis, Hôtel des Ducs), einem Gästezimmer (Les Deux Marguerite) oder einer Ferienwohnung (Les 3 petites pommes) gemütlich. Lassen Sie sich anschließend von der Küche der jungen Meisterköche und -köchinnen verwöhnen! Ob im Restaurant „La Suite„, das für seine moderne und delikate Küche mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde, oder in den Restaurants „L’évidence“ oder „Chez Fano“ mit einer kreativen Gourmetküche – hier ist alles vereint, um auch die größten Feinschmecker*innen zu begeistern.
Tag 2
Morgens: Am nächsten Tag geht es nach Saint-Céneri-le-Gérei, einem der schönsten Dörfer Frankreichs, das mitten in der Natur im Herzen der ´Alpes Mancelles´ liegt. Ein Spaziergang durch die Gassen dieses kleinen Dorfes lässt die Geheimnisse und Anekdoten erahnen. In der Herberge der Schwestern Moisy sollten Sie sich die ´Salle des décapités´ (dt. Zimmer der Enthaupteten) ansehen. Der Name geht auf die Pariser Maler des 19. Jahrhunderts zurück, die hier einst regelmäßig den Sommer verbrachten. Der einzigartige Raum zeigt wie in einem chinesischen Schattenschnitt 66 Profile von Malern, Einwohner*innen und Reisenden. In der Saint-Céneri gewidmeten Kapelle sieht man eine Statue des Heiligen, der im 7. Jahrhundert das Dorf gründete. Die Legende besagt, dass junge Mädchen auf der Suche nach einem Ehemann eine Nadel in seine Füße stechen, damit er ihre Wünsche erfülle. Neugierige und Kunstliebhaber*innen sollten auch die Türen der zahlreichen Künstler*innenateliers aufstoßen, wie zum Beispiel das von Amélie Romet, die Sie herzlich empfangen wird. Sie ist Künstlerin mit Leib und Seele und malt Landschaften, Natur und Tiere.
Mittags: Ein gutes Glas lokalen Cidre und eine saisonale Küche kann man in „La Maison du Gasseau„, einige Kilometer vom Dorf entfernt, genießen. Auf diesem Anwesen liegt die Terrasse mitten in der Natur. Für Kinder ist der Baumkletterpark gleich nebenan!
Nachmittags: Jetzt gilt es, die Wanderschuhe zu schnüren und die Gegend zu erkunden. „Trotté par la Corniche“ ist ein 5 km langer Rundweg, der den schönsten Blick auf das Dorf Saint-Céneri bietet. Dann geht es weiter zu den Jardins de la Mansonière, wo Ihnen ein Ehepaar mit einer großen Leidenschaft für´s Gärtnern 15 individuelle Gärten präsentiert, deren Stil zwischen Rosengarten, asiatischem Garten und Duftgarten abwechselt. Ein zarter Duft, der dieses schöne zweitägige Programm abrundet.
Wie kommt man dorthin? Mit dem Zug (2 Stunden von Paris mit Umsteigen im Bahnhof von Le Mans), mit dem Flugzeug oder Auto (2,5 Stunden von den Pariser Flughäfen), mit dem Fahrrad (Etappe der Véloscénie, einer 450 km langen Fahrradroute, die Paris mit dem Mont-Saint-Michel verbindet).
Praktische Informationen: www.visitalencon.com , +33 2 33 80 66 33
Fotos: Pascal Beltrami