I just want to be a good Boy!

Lars van Roosendaal

Die Kunstwerke in der Solo-Ausstellung „I just want to be a good Boy!“ von Lars van Roosendaal sind eine visuelle Reise in seine Teenagerzeit in den Niederlanden der späten 80er- und 90er- Jahre des vorigen Jahrhunderts. Der Künstler sagt selber über diesen schwierigen Lebensabschnitt: „Ich hatte immer das Gefühl als ungeouteter schwuler Heranwachsender mich verstellen zu müssen, um geliebt und verstanden zu werden. Ich musste irgendwie überkompensieren, besser und spezieller sein als Andere. Weil so, wie ich wirklich war, war ich es vielleicht nicht wert, geliebt zu werden.“

Diese Erfahrung der Überkompensation prägt Van Roosendaal bis heute und teilt er mit vielen anderen – nicht nur queeren – Menschen, für die es eine lebenslange Aufgabe ist, die eigenen, authentischen Persönlichkeitsaspekte zu identifizieren und von den gezwungenermaßen Angelernten zu unterscheiden.

Seine Ausstellung zeigt Zeichnungen, Gemälde und Fotografien, die solche Kompensationsstrategien darstellen und einen manchmal beklemmenden Einblick in die Emotionen und Erfahrungen des Nicht-Dazugehörens und die Auseinandersetzung mit Angst vor HIV/Aids in der Zeit vor Kombinationstherapien, PEP und PrEP bieten. Gleichzeitig schaffen die Werke einen Raum für Reflexion, Trauer, Erleichterung und Anerkennung.

Der Künstler lädt die Besuchenden ein, sich mit den Emotionen und Erfahrungen des Andersseins auseinanderzusetzen. Die Ausstellung ist somit ein Ort der Begegnung, an dem die Geschichten von Coming-out, Vergebung und Heilung erkundet und diskutiert werden können.

„I just want to be a good Boy!“, wird ab dem 30. August 2024 bis 4. September in der Himmelpfortgasse 12 in Wien zu sehen sein. Die Vernissage findet am Donnerstag, dem 29. August, von 18:00 bis 22:00 Uhr statt. Die Ausstellung selber kann Fr., Sa., Di., Mi. von 11:00 bis 19:00 Uhr sowie am So. von 13:00 bis 18:00 Uhr kostenfrei besucht werden.






Über den Künstler:
Lars van Roosendaal (*1977, Leiden, Niederlande) hat sich auf queere Kunst, Stadt-Aquarelle und Installationen im öffentlichen Raum spezialisiert. Seine Werke, sowohl mit analogen als auch digitalen Medien kreiert, betonen Inklusion und soziales Engagement. Seit 2014 hat Van Roosendaal zahlreiche Ausstellungen und Projekte realisiert. Er lebt und arbeitet in Wien mit seinem Mann Mario Amiro und ihrer Tochter Raya.